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Alexeij Sagerer bei UNDERDOX

Sonntag 08. Oktober 2017 - 15:00 Uhr

Alexeij Sagerer bei UNDERDOX
12. Internationales Filmfestival

Sonntag 08. Oktober 2017 - 15:00 Uhr
Werkstattkino, Frauenhoferstr. 9, München

Alexeij Sagerer,
„Urgestein der Münchner Theatersubversion“ (FAZ), hatte zu Beginn seines Schaffens erste
Filme realisiert, was sich durch sein gesamtes Werk in immer neuen Transformationen
hindurchziehen sollte. Mit der „Filmpoesie“ ROMANCE (1969) und dem Gangsterfilm KRIMI
(1969), einem „Film über Kino“, hatte sich Sagerer einen Platz im Umkreis des Jungen
Deutschen Films (Vlado Kristl, Herbert Achternbusch, Werner Herzog und Rainer Werner
Fassbinder) geschaffen. Sie alle nannte Helmut Schödel 1979 in der ZEIT die Münchner
„Anarcho-Bohème“ und hob ihren „Mut zur Unvernunft“ hervor.
Mit dem „proT“, das Sagerer ab 1969 in München leitete, entwickelte er das postdramatische, „unmittelbare“ Theater, und revolutionierte die Landschaft des Repräsentationstheaters, mit weitreichendem Einfluss bis hin zur documenta-Teilnahme 1987 mit der szenischen Skulptur „Küssende Fernseher“. Mit seinen Filmen, die er bis AUMÜHLE (1973) realisierte, erhielt er die Einladung, dem Filmverlag der Autoren beizutreten. Er nahm Abstand davon, als er im Kleingedruckten das Blasphemie-Verbot entdeckte. Später, als er sich gegen den klassischen Film entschieden hatte, wurde er zum Videopionier und integrierte als einer der ersten das Medium Film ins Theater.
Wie Fassbinder und Achternbusch setzt Sagerer in seinen Filmen eine Sprache ein, die statisch und gekünstelt wirkt und das Naturalistische der sogenannten Repräsentationssprache meidet. Es gibt keine Pseudo-Gefühle, keinen Pseudo-Realismus, sondern unmittelbare Dokumentation (im Sinne des Direct Cinema) oder dokumentierte Handlung (im Geiste des unmittelbaren Theaters), die bei Sagerer dann auch ins Symbolische hineinreicht. Ohne vordergründige politische Aussage oder Handlung sind seine Filme so auch politische Filme, die das Unsagbare, Unzeigbare zur Darstellung bringen, und das im kollektiven Unterbewusstsein Verborgene.
(Dunja Bialas, für UNDERDOX, 12. Internationales Filmfestival)
Mit dem „proT“, das Sagerer ab 1969 in München leitete, entwickelte er das postdramatische, „unmittelbare“ Theater, und revolutionierte die Landschaft des Repräsentationstheaters, mit weitreichendem Einfluss bis hin zur documenta-Teilnahme 1987 mit der szenischen Skulptur „Küssende Fernseher“. Mit seinen Filmen, die er bis AUMÜHLE (1973) realisierte, erhielt er die Einladung, dem Filmverlag der Autoren beizutreten. Er nahm Abstand davon, als er im Kleingedruckten das Blasphemie-Verbot entdeckte. Später, als er sich gegen den klassischen Film entschieden hatte, wurde er zum Videopionier und integrierte als einer der ersten das Medium Film ins Theater.
Wie Fassbinder und Achternbusch setzt Sagerer in seinen Filmen eine Sprache ein, die statisch und gekünstelt wirkt und das Naturalistische der sogenannten Repräsentationssprache meidet. Es gibt keine Pseudo-Gefühle, keinen Pseudo-Realismus, sondern unmittelbare Dokumentation (im Sinne des Direct Cinema) oder dokumentierte Handlung (im Geiste des unmittelbaren Theaters), die bei Sagerer dann auch ins Symbolische hineinreicht. Ohne vordergründige politische Aussage oder Handlung sind seine Filme so auch politische Filme, die das Unsagbare, Unzeigbare zur Darstellung bringen, und das im kollektiven Unterbewusstsein Verborgene.
(Dunja Bialas, für UNDERDOX, 12. Internationales Filmfestival)
4 Filme!
Romance
BRD 1969 - 16 mm/Farb-Umkehr - 20 Min.
Premiere 29. November 1969
von Alexeij Sagerer mit Jürgen von Hündeberg - K: Lothar Stickelbrucks - M: Jürgen von Hündeberg - Mit George Augusta, Rosemarie Barens. Es wurden keine Filmtitel gedreht.

Romance - Filmpoesie. Finanziert wurde der Film durch einen ungedeckten Scheck, gedreht an einem Wochenende. Vor mit Stoffen, Materialien und Farben immer wieder verändertem Hintergrund sind ungemein verlangsamte Bewegungen zu sehen. Für jede Einstellung wird die Lichtqualität neu gesetzt: weisses Licht, kaltes Licht, gelbes Licht, bewegte Lichtprojektionen ... Ein Film wie ein Bild, das sich durch Nuancen verändert.
Pherachthis
BRD 1970 - 16 mm/Farb-Umkehr - 13 Min.
Premiere 12. April 1970
von Alexeij Sagerer mit Jürgen von Hündeberg - K: Axel Hesse - M: Jürgen von Hündeberg. Es wurden keine Filmtitel gedreht.

Pherachthis - Film in Kannen. In diesem Film treten nur säurefeste Tintenkannen auf, die früher in manchen Schulen zum tropffreien Nachfüllen der Tintenfässer in den Schulbänken benutzt wurden. Kein nostalgischer Film. Nach ihrem Dasein als Tintenkanne ist dieser Film einer der Höhepunkte der Kannen-Existenz.
Werbefilm für Tieger
BRD 1978 - 35 mm Farbfilm - 1'30''
von Alexeij Sagerer - K: Sepp Heyne - Mit Jürgen von Hündeberg, Cornelie Müller, Agathe Taffertshofer, Billie Zöckler und Alexeij Sagerer.

Werbefilm für Tieger wurde 1978 und die folgenden Jahre in Münchner Kinos (z.B. den Leopoldkinos und dem Isabellakino) als Werbefilm gezeigt. Für die Theaterproduktionen "Der Tieger von Äschnapur Eins oder Ich bin die letzte Prinzessin aus Niederbayern", "Der Tieger von Äschnapur Zwei oder Ich bin das einzige Opfer eines Massenmordes" und "Der Tieger von Äschnapur Drei oder Ich bin imbrünstig mein Alexeij Sagerer".
KRIMI
BRD 1969 - 35 mm/sw – 35 Min.
Premiere 02. Dezember 1969
Europa-Filmpalast München
von Alexeij Sagerer - K: Lothar Stickelbrucks - S: Lothar Stickelbrucks, Alexeij Sagerer - M: Maximilian von Berg - Mit Guenter Albert, Erwin A. Leitner, Manuela Hollack, Maximilian von Berg, Christopher Price, Reinhold Nothoff.

KRIMI - Film über Kino. "Gesabberte Wunschwelt, so grotesk wie pervers. Freund leiht Auto von Detektiv. Mit Mädchen ins Grüne. Überfall. Sexuell stimulierte Brutalitätenkiste: "Wo Geld, du Schwein?" Zwist zwischen Oberund Untergangstern. Mädchen Wanderpokal. Sagerer benutzt diese primitiven Elemente kriminalistischer Reißerspannung zu perfiden Entlarvungsspiegelungen des Zuschauerbewußtseins. Er verpopt Folterblutgesudel mit Schnellpennerkomik, Detektivpose mit gelöcherten Krimileichen. Das wird am Ende sogar witzig. Ein böser Comic strip, mit Spruchblasengerede. Fazit: Über die deformierte Phantasie."
(PONKIE, Abendzeitung 1969)
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Inzwischen über 170.000 Views angeführt von den 4 FAVORITES mit je über 10.000 Aufrufen: Tanz in die Lederhose: 25.854 Views, Vorfilm für Voressen: 17.415 Views, Frau in Rot: 14.799 Views und Ottfried Fischer hustet Alexeij Sagerer: 10.192 Views. (Stand 04.02.2025) und siehe auch Rote Wärmflasche tanzt auf Platz 5 mit überraschenden 8189 Aufrufen, Maiandacht mit 7810 Views, Erste Bierrede zur Kunst mit 5287 Views ...
Werkverzeichnis I
Alexeij Sagerer, proT — Produktionen
Werkverzeichnis II
Alexeij Sagerer, proT — Festivals, Ausstellungen, Screenings, Beteiligungen, Auszeichnungen, öffentliche Ankäufe (Auswahl)
Werkverzeichnis V
über Alexeij Sagerer, proT — Literatur und Presse (Auswahl)
FILMPRODUKTIONEN
ab 1969 bis jetzt
THEATERDOKUMENTATIONEN
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